Die Zunftordnung der Brauer und Büttner
1. Die Brauer
Die Brauer stellten Bier her – ein Grundnahrungsmittel in vielen Städten, weil Wasser oft verunreinigt war.
Sie kannten sich mit Malzherstellung, Gärung und Lagerung aus.
Bierbrauen war ein streng geregeltes Handwerk – Qualität, Preis und Menge wurden von der Zunft kontrolliert.
In vielen Städten durfte nur ein zugelassener Brauermeister Bier verkaufen.
Oft besaßen die Brauer eigene Brauhäuser oder Kommunbrauhäuser, in denen mehrere Zunftmitglieder gemeinsam brauten. 2. Die Büttner (oder Küfer)
Die Büttner (auch Fassbinder, Küfer oder Böttcher genannt) stellten Fässer, Bottiche und andere Holzgefäße her.
Diese waren unentbehrlich für Bierlagerung, Gärung, Transport und Ausschank.
Das Handwerk verlangte viel Geschick, da die Fässer absolut dicht sein mussten – ohne moderne Dichtmittel.
Auch Wein-, Essig- und Spirituosenhersteller waren auf Büttner angewiesen.
⚖️ 3. Organisation und Aufgaben der Zunft
Die Zunft war eine Art berufsständische Organisation mit sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Funktionen:
Sie regelte die Ausbildung (Lehrlinge, Gesellen, Meisterprüfung).
Sie schützte ihre Mitglieder vor unlauterer Konkurrenz.
Sie kümmerte sich um Witwen und Waisen der Zunftmitglieder.
Oft hatten sie eigene Zunfthäuser, Wappen und Schutzheilige (z. B. den heiligen Florian oder den heiligen Urban).
Zunftfeste, Prozessionen und religiöse Feiern waren wichtige Ereignisse im Stadtleben.
🧭 Heute
Heute bestehen manche traditionellen Zünfte oder Innungen der Brauer und Büttner weiter – meist als berufliche Interessenvertretungen oder traditionspflegende Vereinigungen.
In Regionen mit langer Brautradition (z. B. Bayern, Süddeutschland, Schweiz) sind sie Teil des kulturellen Erbes.